rapidite 07/18 ekh im September 2018

 

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Die Rapidite gibts auch auf oldschool-papier, gratis, jedoch hoffentlich nicht völlig umsonst zugeschickt. Schreibt uns einfach ein mail mit eurer adresse an:
rapidite[at].med-user.net, subject: rapidite

 

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unten das statement der betroffenen

Statement der Bewohner*innen des EKHs bezüglich "Auch hier wohnt ein Frauenfeind"

Donnerstagmorgen haben Bewohner*innen ein Graffiti mit der Aussage „Auch hier wohnt ein Frauenfeind“  und „Also here lives a mysoginist“ auf unserer Eingangstür vorgefunden. Da die dazugehörende Mail automatisch im Spamordner gelandet ist, hatten Bewohner*innen (und Gäste und Besucher*innen) zuerst nur das Graffiti gesehen und waren etwas irritiert. Nicht über die grundsätzliche Nachricht, da es in den letzten Jahren immer wieder grenzüberschreitendes Verhalten von Bewohner*innen gab, aber ohne die dazugehörige Email entstand ein großes Fragezeichen.

Einige Personen entschieden sich das Geschriebene zu übermalen. Darauf entstand eine Diskussion und das Graffiti wurde (in anderer Farbe) wieder angebracht.

Wir nehmen den Text sehr ernst und verstehen auch die Beweggründe diesen zu veröffentlichen.
Es ist schade, dass es soweit kommen musste und sich die verantwortliche Person, trotz mehrerer Versuche, ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen, nicht mit dem eigenen verletzenden Verhalten auseinandergesetzt hat. Wir sind wütend und traurig, dass so ein Scheissverhalten immer wieder passiert bzw. aktiv an den Tag gelegt wird.

Wir sind uns des grundsätzlichen Problems bewusst und es gab und gibt auch immer wieder Versuche und Anläufe damit umzugehen bzw. sind Sexismen auch ein sehr viel diskutiertes Thema in unserem Projekt. Es gibt auch immer wieder ganz praktische Versuche wie die, momentan vierte oder fünfte, Auflage einer kontinuierlich arbeitenden antisexistischen Männer*gruppe. Das bedeutet aber natürlich nicht dass die Teilnahme daran eine Garantie einer tiefergreifenderen Reflexion und Veränderung eines Menschen bzw. dessen Verhalten bedeutet. In den letzten Jahren wurden auch immer wieder antisexistische Workshops angeboten, die Teilnahme ist freiwillig.

Warum wir das sagen? Weil es Versuche und Ansätze einer (kontinuierlichen) Auseinandersetzung mit Sexismen in unserem Haus gibt, die aber in Anbetracht der aktuellen Situation scheinbar nicht ausreichend sind. Außerdem ist es schwer zu erkennen, ob Männer* sich auch innerlich mit Sachen auseinandersetzen oder eben nicht. Weiters verhalten sich Menschen in ihren Beziehungen oft sehr konträr dazu wie sie sich sonst zu Themen wie beispielsweise Sexismus äußern.

Wir versuchen uns grundsätzlich mit der Thematik auseinanderzusetzen und werden es auch weiterversuchen und intensivieren.

Bei den nächsten Punkten geht es um den Umgang in der Vergangenheit bzw. wie wir grundsätzlich mit solchen Fällen umzugehen versuchen:
Grundsätzlich ist es uns sehr wichtig, soweit es uns möglich ist auf die Wünsche einer betroffenen Person einzugehen und diese zu unterstützen! Auch bezogen auf das Thema Rausschmiss oder nicht. Je nach Schwere und Art des Verhaltens und dem Umgang im Nachhinein ist es unter Umständen für Bewohner*innen nicht möglich weiter mit der Person zusammenzuwohnen.
 Damit sich Verhaltensweisen ändern können, muss es eine Auseinandersetzung (mit der gewaltausübenden Person) geben. Dies kann innerhalb des Wohnkollektivs passieren, oder wenn es doch zu einem Rausschmiss kommt, auch danach außerhalb der Wohnstruktur.
Notwendig dafür ist der Willen zur Auseinandersetzung von uns als Bewohner*innen und der gewaltausübenden Person.

Auch uns als Gruppe ist es sehr wichtig, dass solch Verhalten nicht wieder bzw. weiter passiert.
Das Wohnen in Strukturen wie unseren schützt leider nicht vor Scheissverhalten. Sexismen und grenzüberschreitendes Verhalten sind in uns allen, unabhängig ob mensch in einem Hausprojekt, WG oder alleine wohnt.

Wir versuchen Dinge besser zu machen und kontinuierlich an uns zu arbeiten.

Uns ist auch sehr klar, dass es sich jetzt nicht um einen Einzelfall handelt, und wissen auch um die Tendenz, dass dann die gewaltausübende Person als Sündenbock für alles Schlechte herhalten muss. Und sich andere (Männer*) dadurch auf die Schulter klopfen können.

Wir stehen seit der Veröffentlichung in Kontakt mit der Unterstützer*innengruppe und es steht für uns außer Frage die Betroffene zu unterstützen und gemeinsam einen für alle gangbaren Umgang zu finden.

 

Statement der Betroffenen:

Auch hier wohnt ein Frauenfeind ...

Diesen Spruch haben wir in der Nacht auf den 31.10.2019 an die Wand des Ernst Kirchweger Hauses (EKH) gesprüht, um zu warnen und damit auf sexistisches Verhalten aufmerksam zu machen.

Dies soll weder ein diffamierender Akt sein, noch soll damit Rache geübt und ein Rausschmiss provoziert werden. Es geht uns viel mehr darum, eine kritische Auseinandersetzung anzuregen und darauf aufmerksam zu machen, dass mensch sich auch in diesem wie in vielen anderen linken oder anarchistischen Räumen nicht unbedingt sicherer fühlen kann und auf sich aufpassen sollte. So wie wir gegenseitig aufeinander aufpassen sollten.

Ein Cis-Mann, welcher im EKH wohnt, hat sich nun bereits so viele frauenfeindliche, sexistische Aktionen geleistet, dass ich als Betroffene und eine der Personen, die das Graffiti gemalt haben, nicht mehr darüber schweigen möchte. Neben mir sind mir noch andere weiblich gelesene Personen bekannt, die ähnliche Erfahrungen mit ihm gemacht haben. Ich kann hier allerdings nur für mich sprechen. Ich habe mich über einen längeren Zeitraum mit ihm im Rahmen eines irgendwie gearteten sexuellen Verhältnisses getroffen, in dem ich immer wieder erleben musste, wie abwertend, rücksichtslos, sexistisch und übergriffig er sich mir gegenüber verhielt. Dies umfasste sowohl körperlich als auch psychisch belastende Ereignisse sowie eine gewisse herablassende, kleinhaltende, frauenfeindliche Grundhaltung, die bei mir Narben hinterlies.
Da mit der gewaltausübenden Person bereits wiederholt (und meines Wissens nach erfolglos) das Gespräch über sein Verhalten gesucht wurde, wollte ich mit dem Graffiti zunächst einmal in erster Linie ein Gefühl der Selbstermächtigung zurückbekommen und dem Gefühl nachgehen, dass dies sich nunmal richtig und gut anfühlte. Darüber hinaus wurde mit den Bewohner*innen des EKH Kontakt aufgenommen, um zu sehen ob und wie mit dieser Situation umgegangen werden könnte.

Ich hoffe, dass diese Aktion zur Reflexion über sexistisches Verhalten anregt und motiviert, sich dagegen zur wehren.
Sexistisches, frauenfeindliches, übergriffiges Verhalten ist in unserer Community sowie außerhalb nach wie vor weit verbreitet. Setzen wir uns dagegen zur Wehr!

Passt auf euch auf!

Solidarische/subversive Grüße,


Anmerkung: Das orginal Graffiti war eigentlich in einem schönen Lila. Nachdem es allerdings zunächst übermalt wurde, wurde der gleiche Text wieder angebracht (von den Bewohner*innen des Hauses).

English version: https://emrawi.org/?Also-here-lives-a-misogynist-422

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Programm

 

 

 

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Fr. 13.06 Concerts // Doors: 20h


DESINTERESSE (cold punk / NL)
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OH NON (dada punk / FR)
OH NON (dada punk / FR)

VENT!L (post punk / AT)
VENT!L (post punk / AT)

 

 

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Never trust Vater Staat - Input & Diskussion - Do 26.06.25 19Uhr Medienwerkstatt

 

*english below*


In unserer Veranstaltung wollen wir Strategien des Widerstandes gegen das kapitalistische Patriarchat sichtbar machen und den liberalen Feminismus, auch in unseren eigenen feministischen Kreisen kritisieren. Denn die (neo-) liberalen Tendenzen spüren wir nicht nur in der Wirtschaft und Parteipolitik, sondern auch zwischen uns, in unseren Beziehungen, im Alltag, in Konsumhaltung und Analysen. Oft steht da individuelle Freiheit vor gelebter Kollektivität und das Stellen von Forderungen an die staatliche Macht, ohne diese grundlegend anzugreifen. Ein großer Teil der Feminismen, die wir in Deutschland (Berlin) erleben, sind eurozentristisch, sehr weiß und liberal.

Wir wollen diesen liberalen Tendenzen entgegenwirken und uns in revolutionärer Verbundenheit stärken. Wir möchten keinen Feminismus der für Einzelne Aufstiegschancen schafft und sich vor allem auf das Ausleben von individueller Identität bezieht.
Patriarchat, Kapitalismus und Kolonialismus sieht die Körper von FLINTA’s als Schlachtfeld. Die Unterdrückung der Gemeinschaftlichkeit wird auf diesen verhandelt und austariert. Die Lüge des Kapitalismus vermittelt uns, dass wir unseren Konsum anpassen, uns selbst optimieren und uns so vermeintlich befreien können. Dies zeigt auch ein Vertrauen in den patriarchalen Staat, der uns diktiert, wie wir zu leben haben.
Wir suchen einen Feminismus der Gemeinschaft und Kollektivität, einen Feminismus der Herrschaft angreift und nicht auf den Staat vertraut. Wir wollen uns auf vorkapitalistisches und präkoloniales Wissen beziehen - denn eine andere Welt ist möglich!

Neben einem kurzen Abriss unserer Kritik am liberalen Feminismus wollen wir den Gegenentwurf eines kommunitären Feminismus von Adriana Guzmán Arroyo aus Bolivien vorstellen und im Anschluss daran mit euch u.a. folgende Fragen diskutieren:

- Was verstehen wir unter revolutionärer Verbundenheit und wie können wir sie erreichen?

- Wie können wir der Individualisierung in unserem Alltag entgegenwirken, wie und wo könnte wieder mehr kollektive Verbundenheit entstehen? Welche Orte und Momente gibt es jetzt schon?

- Was heißt Kollektivität und wie wollen wir diese leben?

- Welche Bedeutung spielt „care“ in unseren Kämpfen?

- Welche Selbstverteidigungsstrategien gegen das kapitalistische Patriarchat wollen wir stärken oder noch erlernen?

- Wie könnten Ideen aus einer kommunitär feministischen und antikapitalistischen Praxis vor Ort aussehen?

- Was gibt uns Mut und Hoffnung?

Wir laden euch zu unserem Input und der anschließenden Diskussionsrunde herzlich ein - zeitlicher Rahmen ca. 2 Stunden auf deutsch und englisch -

Lasst uns gemeinsam austauschen und stärken!

KAF (Kollektiv für Anarchaqueerfeminismus) Berlin

*english*

In our event, we want to make strategies of resistance against capitalist patriarchy visible and criticize liberal feminism, also in our own feminist circles. We feel the (neo-)liberal tendencies not only in the economy and party politics, but also between us, in our relationships, in everyday life, in consumerism and analysis. Individual freedom often comes before lived collectivity and making demands on state power without fundamentally attacking it. Much of the feminism we experience in Germany (Berlin) is Eurocentric, very white and liberal.

We want to counteract these liberal tendencies and strengthen ourselves in revolutionary solidarity. We do not want a feminism that creates opportunities for advancement for individuals and is primarily concerned with living out individual identity.
Patriarchy, capitalism and colonialism see FLINTA's bodies as a battlefield. The oppression of communality is negotiated and balanced on them.
The lie of capitalism tells us that we can adapt our consumption, optimize ourselves and thus supposedly liberate ourselves. This also shows a trust in the patriarchal state, which dictates how we should live. We are looking for a feminism of community and collectivity, a feminism that attacks domination and does not rely on the state. We want to refer to pre-capitalist and pre-colonial knowledge - because another world is possible!

In addition to a brief outline of our critique of liberal feminism, we want to present the counter-proposal of a communitarian feminism by Adriana Guzmán Arroyo from Bolivia and then discuss the following questions with you, among others:

- What do we mean by revolutionary connection and how can we achieve it?

- How can we counteract the individualization in our everyday lives, how and where could more collective solidarity emerge again? What places and moments already exist?

- What does collectivity mean and how do we want to live it?

- What significance does "care" play in our struggles?

- What self-defense strategies against capitalist patriarchy do we want to strengthen or learn?

- What could ideas from a communitarian feminist and anti-capitalist practice look like here?

- What gives us courage and hope?

We happily invite you to our presentation and the discussion round - Time frame approx. 2 hours in German and English -

Let's exchange and strengthen together!

KAF (Collective for anarchaqueerfeminism) Berlin

 

 

 


 

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"Bleiberecht für alle,
jetzt sofort"



 

 

 

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Solidarische Grüße vom EKH an die Besetzung im Hambacher Forst!

Das Ernst-Kirchweger-Haus Wien sendet solidarische Grüße an die Besetzer_innen und alle, die gegen die Räumung Widerstand leisten!
Seit Donnerstag (13.9.18) versuchen Einsatzkräfte der Polizei die Wald- und Wiesenbesetzung zu räumen. Die Polizeigewalt ist enorm und die Zerstörung durch den Energiekonzern RWE unermesslich!
RWE betreibt unter anderem den Braunkohletagebau Hambach in Deutschland und damit ein dreckiges Geschäft der Umweltzerstörung, Verdrängung und Ausbeutung. Bei besagtem Tagebau handelt es sich um ein riesiges Loch im Boden mit ca. 40km Umfang, für welches in den vergangenen vier Jahrzehnten u.a. Dörfer, Äcker, Tiere, sowie fast der gesamte Hambacher Forst weichen mussten. Der Rest des Waldes wurde vor mehreren Jahren besetzt, um die Abholzung zu verhindern. Wohl waren diese Besetzungen, die auch immer wieder geräumt wurden, ein großer Dorn im Auge von RWE und nun hat es der Konzern geschafft die Politik auf seine Seite zu ziehen und einen Räumungsbescheid durch das Bauministerium zu ergattern. Mehr als 30 Baumhäuser und die kleinen Dörfer, die im Wald aufgebaut wurden, werden geräumt. Der Rest des Waldes, von dem nach der Räumung vermutlich nicht mehr so viel übrig sein wird, wird danach von RWE gerodet.
Es ist wie immer: Macht und Profit vor Umwelt und Gerechtigkeit.

Der Kampf gegen Umweltzerstörung muss überall sichtbar sein!
Solidarität mit den Besetzer_innen!
Gegen RWE, gegen Polizei und Politik!

HAMBACHER FORST BLEIBT!!!

Do. 05.12. Politbeisl: Zur Geschichte des Raetekommunismus<